Kurt und Ursula Schubert Archiv

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o:475243 Kurt und Ursula Schubert Collection
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Foto: Kurt und Ursula Schubert Zentrum für Jüdische Studien an der Palacký Universität Olmütz im Frühjahr 2014.
Diese Aufnahme wurde im Frühjahr 2014, anlässlich eines Besuches der Tochter und Enkelin von Kurt und Ursula Schubert, aufgenommen und zeigt das Team des Kurt und Ursula Schubert Zentrums für Jüdische Studien an der Palacky Universität Olmütz. ... mehr anzeigen
Diese Aufnahme wurde im Frühjahr 2014, anlässlich eines Besuches der Tochter und Enkelin von Kurt und Ursula Schubert, aufgenommen und zeigt das Team des Kurt und Ursula Schubert Zentrums für Jüdische Studien an der Palacky Universität Olmütz. Hinten, stehend, von links nach rechts: Mgr. Ivana Cahova, Head of the Department (mit Sohn); PhDr. Lenka Ulicna, PhD., Assistant; Prof. Ingeborg Fialova (Professorin für Germanistik und Initiatorin der Olmützer Judaistik); Mag. Louise Hecht, PhD., Assistant; Eva Schubert (Tochter von Kurt und Ursula Schubert). Vorne, hockend bzw. sitzend, von links nach rechts: Doc. Tamas Visi, M.A., Guarantor of the Jewish and Israeli Studies Study Field; Franziska Wibmer mit Tochter Laura (Enkelin und Urenkelin von Kurt und Ursula Schubert); Mgr. Ivana Cahova, Head of the Department (mit Sohn)
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Unvollständige Auflistung des Arbeitsarchives von Kurt Schubert
Auflistung der Mappen 1 bis 15 des Arbeitsarchives von Kurt Schubert durch seine Gattin Ursula Schubert. Die Originalmappen befinden sich im Archiv der Universität Wien. mehr anzeigen
Auflistung der Mappen 1 bis 15 des Arbeitsarchives von Kurt Schubert durch seine Gattin Ursula Schubert. Die Originalmappen befinden sich im Archiv der Universität Wien.
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Vom Antagonismus zum Ökumenismus
In dieser Stichwortsammlung von Professor Kurt Schubert zeichnet dieser einerseits den Antijudaisimus in der Antike nach, anderseits beschreibt er die Entstehung der jüdisch-christlichen Zusammenarbeit in der Zeitgeschichte. mehr anzeigen
In dieser Stichwortsammlung von Professor Kurt Schubert zeichnet dieser einerseits den Antijudaisimus in der Antike nach, anderseits beschreibt er die Entstehung der jüdisch-christlichen Zusammenarbeit in der Zeitgeschichte.
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Vom Antagonismus zum Oekumenismus an Beispielen der Kunst
Kontroverse geht auf die Spätantike zurück – sowohl in der Theologie, als auch in der Gesetzgebung (Codex Theodosianus) Agobard von Lyon (820er-Jahre) – Ideal einer reinen christlichen Gesellschaft 1096 – Verfolgungen im Rheinland im Zuge des 1.... mehr anzeigen
Kontroverse geht auf die Spätantike zurück – sowohl in der Theologie, als auch in der Gesetzgebung (Codex Theodosianus) Agobard von Lyon (820er-Jahre) – Ideal einer reinen christlichen Gesellschaft 1096 – Verfolgungen im Rheinland im Zuge des 1. Kreuzzugs 1240–48: Pariser Talmudprozess Beschuldigungen der Hostienschändung und des Ritualmordes Wirtschaftliche Marginalisierung der Juden durch ihre Einschränkung auf das Pfandleihgeschäft Um 1300 – Vertreibung der Juden aus Frankreich und England Pestjahr: Beschuldigung der Brunnenvergiftung Vertreibung der Juden aus zahlreichen Reichsstädten im 15 Jh. Die christlich-jüdische Kontroverse schlägt sich seit dem 9. Jh. (im karolingischen Reich) im Bild nieder – Monopolstellung der Juden im internationalen Handel. Erstmalige Darstellung von Ecclesia und Synagoga - Drogosakramentar (ca. 830, Judentum als bärtiger Greis dargestellt); karolingische Elfenbeinreliefs mit Kreuzigungsszenen (Synagoga wendet sich ab) Das Thema von Ecclesia und Synagoga ist auch aus der byzantinischen Kunst bekannt (Paris, BnF, gr. 74) Uta Codex (1000-1025) – Synagoga mit verdeckten Augen Kreuz der Gunhild von Dänemark – 1050–1075 Apsisbogen, Spentrup (Dänemark), ca. 1200 – Synagoga sticht auf Agnus Dei ein Liber Floridus des Lambert von St. Omer – ca. 1120 Patene von Wilten, 1160–70: Synagoga am Höllentor Augsburger Psalter, 13. Jh.: Höllenfahrt der Juden . In christlichen Weltgerichtsszenen erscheinen die Juden immer auf der Seite der Hölle Hortus Deliciarum der Herrade von Landsberg: Hölle mit eigener Abteilung für die Juden Sakramentar von Tours – 12. Jh. – Entschleierung der Synagoga Kathedrale von Chartres – Anfang 13. Jh: Ecclesia und Synagoga – die Blindheit (Verschleierung der Augen) ist nicht mehr nur zeitweilig, sondern ein Teufel schießt einen Pfeil in die Augen der Synagoga, und die Blindheit kann nicht mehr behoben werden Weltgerichtsszene am Tympanon der Kathedrale von Bourges – Teufel mit „typisch jüdischer“ Physignomie Chorgestühle Kloster Pöhlde (1284) und Erfurt (ca. 1400) – diffamierende Motive: Bockskopf, Judensau Das „Lebende Kreuz“ von Thörl Maglern – 1485–89: Hand Gottes sticht die Synagoga mit einem Schwert nieder Antijüdische Ikonographie in Passions –und Kreuzigungsszenen: Psalter aus Lüttich (Pilatus mit Judenhut und daher als Jude gekennzeichnet); Psalter aus Konstanz (römische Soldaten als Juden kenntlich gemacht) Karikaturistische Darstellungsweisen – Stundenbuch aus Salesbury (ca. 1280) – Hohepriester und Mitglieder des Sanhedrin mit teuflischen Fratzen Ikonographie des Judenhutes - kann auch neutral belegt und in hebräischen Handschriften auftreten (Vogelkopf-Haggada) Judensau: Das Motiv geht wahrscheinlich auf einen Brauch beim Judeneid zurück; wie aus dem Schwabenspiegel hervorgeht, mussten Juden beim Eid auf der blutigen Haut einer Sau stehen. Uppsala (14. Jh.); das Motiv tritt dann seit dem 16. Jh. in zahlreichen Drucken auf Anti-christliche Polemik in der jüdischen Kultur: Motiv des Blutbades des Pharao (im Blut israelitischer Kinder) aus dem Midrasch als Thematisierung anti-jüdischer Verfolgung und „Antwort“ auf Anschuldigungen des Ritualmords (Zweite Nürnberger Haggada, 15. Jh., Venezianische Haggada, 1609, Abraham aus Ihringen im Elsass, 18. Jh. ) Italienischer Psalter in Parma: Illustration zu Psalm 83 – ein Mönch predigt drei Lanzenträgern die Ausrottung der Juden (13. Jh.) London, British Library, Add. 14761 – Sefardische Haggada (14. Jh.): Randillustrationen zeigen einen Hund, der einen Hasen bedient; in der Endzeit wird der Verfolger zum Diener. Rylands Haggada (Manchester, 14. Jh.): Jagdmotiv mit dalmatinischen Hunden (in schwarz-weiss) als Verfolger des Judentums. Die Hunde sind als Hinweis auf den Dominikanerorden zu verstehen (Dominikaer als „domini canes“ im Kampf gegen Unglaube und Ketzertum) Jagdmotiv als Allegorie der Verfolgung: Zweite Nürnberger Haggada – Esau (das Christentum repräsentierend) als Jäger; Wormser Machsor – Jäger mit Teufelsfratze und Hahnenfüßen von Dämonen Holzschnittserie mit Darstellungen des angeblichen Ritualmordes an Simon von Trient, 15. Jh. Moderne Auseinandersetzungen mit Verfolgung, und Ökumene: Marc Chagall: Bild des Gekreuzigten als Ausdruck jüdischen Leidens Ernst de Gaspari, Eggenburg, Niederösterreich, Fokus auf Ökumenismus und Schoa (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:526507
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Von Apologetik über Polemik zum Dialog
In diesen Notizen zeigt Professor Kurt Schubert die Geschichte der Beziehung zwischen Judentum und Christentum auf. Wobei der Schwerpunkt in diesem Text auf der Entwicklung des Christentums und der Entstehung von antijüdischen Positionen liegt. mehr anzeigen
In diesen Notizen zeigt Professor Kurt Schubert die Geschichte der Beziehung zwischen Judentum und Christentum auf. Wobei der Schwerpunkt in diesem Text auf der Entwicklung des Christentums und der Entstehung von antijüdischen Positionen liegt.
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Vom Missverständnis über Verständnis zum Einverständnis
In diesem Text beschreibt Professor Kurt Schubert die Geschichte des christlichen Antijudaismus und Antisemitismus von der Entstehung des Christentums bis in die Zeitgeschichte. Anbei finden sie auch Literatur- und Quellenverweise. mehr anzeigen
In diesem Text beschreibt Professor Kurt Schubert die Geschichte des christlichen Antijudaismus und Antisemitismus von der Entstehung des Christentums bis in die Zeitgeschichte. Anbei finden sie auch Literatur- und Quellenverweise.
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Grundfragen der Messianologie und Christologie
Diese Materialsammlung von Professor Kurt Schubert beschäftigt sich mit der Thematik des Messias von der Antike bis in die Neuzeit und behandelt unterschiedliche Positionen und messianische Figuren im Christentum und Judentum. Beiliegend waren Jesaja... mehr anzeigen
Diese Materialsammlung von Professor Kurt Schubert beschäftigt sich mit der Thematik des Messias von der Antike bis in die Neuzeit und behandelt unterschiedliche Positionen und messianische Figuren im Christentum und Judentum. Beiliegend waren Jesaja 8,14-9,6.
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Geburtstag Kurt Schubert
Kurt Schubert an seinem achtzigsten Geburtstag im März 2003 beim Friseurmüller in Neustift am Walde; links von Prof. Schubert, Prof. Günther Stemberger mehr anzeigen
Kurt Schubert an seinem achtzigsten Geburtstag im März 2003 beim Friseurmüller in Neustift am Walde; links von Prof. Schubert, Prof. Günther Stemberger
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Gola und Identität
In diesem E-Book finden sich erste Skizzen für eine geplante Publikation von Professor Kurt Schubert. Das Thema der jüdischen Identität in der Diaspora sollte ursprünglich von der Antike bis in die Zeitgeschichte behandelt werden. Die Notizen... mehr anzeigen
In diesem E-Book finden sich erste Skizzen für eine geplante Publikation von Professor Kurt Schubert. Das Thema der jüdischen Identität in der Diaspora sollte ursprünglich von der Antike bis in die Zeitgeschichte behandelt werden. Die Notizen betreffen aber nicht alle geplanten Punkte, auch stimmt Nummerierung nicht immer überein. Jedoch finden sich für die beschriebenen Punkte ausführliche historische und textbasierte Information zum Thema.
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o:472602 Haggada

Haggada
Zusammenfassung der Hauptschwerpunkte der Vorbereitungen: Säuberung alles Gesäuerten, Decken des Sedertisches mit Ei, Knochen, Charosset, 4 Becher Wein, Matza, Maror, Karpas, Salzwasser Ablauf des Seder: Qiddusch, Händewaschen, Karpas, Brechen der... mehr anzeigen
Zusammenfassung der Hauptschwerpunkte der Vorbereitungen: Säuberung alles Gesäuerten, Decken des Sedertisches mit Ei, Knochen, Charosset, 4 Becher Wein, Matza, Maror, Karpas, Salzwasser Ablauf des Seder: Qiddusch, Händewaschen, Karpas, Brechen der Matza ("Brot der Armut"), Fragen des jüngsten Sohnes, Fragen der vier Söhne, Verlesung des Pesachmidrasch unter Erwähnung verschiedener Rabbinen, Verzehren der Matza und des Maror, Mahl, Hallel, Schütte aus deinen Grimm..., eschatologischer Ausblick, Pesach-Lieder Die folgenden Seiten enthalten die Kopie eines Haggada Textes mit deutscher Übersetzung Für weitere Information zum Pesachfest, s. Jakob Allerhand, in Judentum im Mittelalter, Aust.-Kat. Halbturn 1975 (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:556131
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Hebrew Illuminated Manuscripts from Burgenland in the 18th and 19th Century
Siehe: Jüdische Barockillustrationen in österreichischen Handschriften des 18. Jhts. http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474484 Jüdische Buchkunst in Renaissance und Barock http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474553 Jüdische... mehr anzeigen
Siehe: Jüdische Barockillustrationen in österreichischen Handschriften des 18. Jhts. http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474484 Jüdische Buchkunst in Renaissance und Barock http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474553 Jüdische Buchkunst in Renaissance und Barock http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474553
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Geschichte des österreichischen Judentums
Professor Kurt Schuberts beendetes, jedoch nach seinem Tod nicht veröffentlichte Werk „Geschichte des österreichischen Judentums“ wurde kurz vor seinem Ableben 2007 fertig gestellt. Das Buch beginnt mit den Anfängen des österreichischen Judentums mit... mehr anzeigen
Professor Kurt Schuberts beendetes, jedoch nach seinem Tod nicht veröffentlichte Werk „Geschichte des österreichischen Judentums“ wurde kurz vor seinem Ableben 2007 fertig gestellt. Das Buch beginnt mit den Anfängen des österreichischen Judentums mit einem kurzen Ausblick auf die römische Antike und diskutiert anschließend die Entwicklungen in der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde über die Neuzeit bis in die Zeitgeschichte. Eigene Kapitel widmen sich daher der Shoah, sowie der Nachkriegszeit. Dem Werk liegt seine jahrzehntelang gehaltene Einführungsvorlesung in die Geschichte des österreichischen Judentums zur Grunde. Diese finden sie ebenfalls auf der Phaidra Plattform: http://phaidra.univie.ac.at/o:426683 Besonders Bemerkenswert ist die ebenfalls erhaltene Quellen- und Literaturvermerksliste, welche einen genauen Einblick in die Arbeitsweise von Professor Schubert bietet.
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Identitätsprobleme im Österreichischen Judentum
In diesem Text skizziert Professor Kurt Schubert die jüdische Geschichte in Österreich seit der Aufklärung bis in die Gegenwart. Einen besonderen Schwerpunkt legt der Autor auf die Entstehung unterschiedlicher Strömungen im Judentum und der Frage... mehr anzeigen
In diesem Text skizziert Professor Kurt Schubert die jüdische Geschichte in Österreich seit der Aufklärung bis in die Gegenwart. Einen besonderen Schwerpunkt legt der Autor auf die Entstehung unterschiedlicher Strömungen im Judentum und der Frage nach Identität und Zugehörigkeit.
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lluminierte jüdische Handschriften und jüdische Künstler (Joseftaler Pastoralwoche, Bayern 1990)
Kurzer Überblick über die Ansätze jüdischer Bildkunst in der Spätantike: Monumentalkunst im mittleren Osten 6. Jh.: Plötzliches Aufgeben der figuralen Malerei, welches mit einem neuen Nationalbewusstsein zu tun hat (Aufgeben der griechischen Sprache... mehr anzeigen
Kurzer Überblick über die Ansätze jüdischer Bildkunst in der Spätantike: Monumentalkunst im mittleren Osten 6. Jh.: Plötzliches Aufgeben der figuralen Malerei, welches mit einem neuen Nationalbewusstsein zu tun hat (Aufgeben der griechischen Sprache zu Gunsten des Hebräischen im Gottesdienst); Rückbesinnung auf das biblische Bilderverbot, mitunter auch unter Zerstörung von künstlerischen Zeugnissen. Davon abgesehen wirkt auf die jüdische Kultur auch die Bilderfeindlichkeit des Islam Neue Ansätze erfolgen im 13. Jh. im Westen, wo eine reiche Tradition der Handschriftenkunst existiert. Diese wurde vor dem 13. Jh. vorwiegend in Klöstern geübt, wobei sich seit ca. 1200 der Schwerpunkt auf städtische Laienwerkstätten verlagert. Jüdisches Interesse an der Handschriftenkunst stößt mitunter auf Kritik rabbinischer Autoritäten. Joseph der Eiferer (Hameqanne), Frankreich, Mitte des 13. Jh. Seine Auslegung des Bilderverbotes mag dazu beigetragen haben, dass in der jüdischen Kunst oft Tierköpfe an menschlichen Figuren, bzw. verdeckte Gesichter (nur innerhalb der Gebiete des heutigen Deutschland) zu finden sind. Zu den frühesten Zeugnissen der aschkenasischen Handschriftentradition gehört die Aschkenasische Bibel in der Biblioteca Ambrosiana (vgl. Vortrag „Bilder zur Bibel im Judentum“): Genesisinitiale (Sündenfall): Adam und Eva sind mit verdeckten Gesichtern, bzw. von hinten dargestellt. Am Ende des Pentateuch ausführlichere Darstellungen zum Buch Ruth, sowie der Gerechten beim endzeitlichen Mahl (Verzehrung der messianischen Tiere Behemot, Leviathan und Ziz, entspricht dem Alphabet des Rabbi Aqiba), und schließlich ein Bild der sieben Himmel mit den vier Kreaturen aus dem Buch Ezechiels (entspricht Vorstellungen der spätantiken Merkabhaliteratur) Raschikommentar in München – älteste datierte Handschrift mit Illustrationen, Würzburg 1233 (Besuch der drei Engel bei Abraham) – die Ikonographie dieses Raschi-Kommentares ist untypisch, da sonst in diesen Texten nur Skizzen des Tempelplans zu finden sind In Iberia hingegen, wohl unter Einfluss der islamischen Kultur, wurde fast völlig von der figuralen Darstellungsweise abgesehen. Eine Ausnahme bildet die sogenannte Cervera Bibel (Lissabon), 1299–1300, deren Illuminator namentlich in einem eigenen Kolophon genannt ist: Josef der Franzose: Zacharias Vision in einer seltenen Darstellung; Schiffsreise des Jonas (mit menschlichen Figuren) Während des 15. Jh. wurde die Cervera Bibel in La Coruña, Galicia aufbewahrt, wo sie 1476 als Modell für die Herstellung der Ersten Kennikott Bibel diente. Diese wurde von dem ebenfalls namentlich bekannten Maler Josef ibn Chayyim illuminiert. Pesach Haggadot sind sowohl aus dem aschkenasischen, als auch aus dem sefardischen Raum bekannt. Das früheste aschkenasische Beispiel entstand ca. 1300 in Süddeutschland (vielleicht in Würzburg) und ist als Vogelkopf Haggada bekannt (Israel Museum) – s. Vorträge „Jüdische Buchmalerei in Deutschland“ – Folie 1, 2, 3. In Aschkenasischen Haggadot erscheinen die Illustrationen als ungerahmte Randillustrationen. In sefardischen Haggadot hingegen erscheint ein fortlaufender Bibelzyklus, der nicht direkt dem Text der Haggada angeschlossen ist: Goldene Haggada (British Library); die Bibelszenen sind mitunter mit Elementen aus der Auslegungsliteratur (Midrasch) erweitert (Noageschichte, Turmbau zu Babel mit einer Darstellung der sich gegenseitig umbringenden Bauleute, eine Legende die auf Genesis Rabba beruht, Abraham im Feuerofen) Koburg Pentateuch, aus Koburg, erste Hälfte des 15. Jh. Am Ende des Buches Leviticus erscheint die Darstellung eines Lehrers und seiner Schüler innerhalb eines aufwendig gestalteten Architekturrahmens. Es handelt sich hierbei um die älteste Darstellung der Veste Koburg. Der interessanteste namentlich bekannte Schreiber und Maler war Joel ben Simeon, ursprünglich aus dem Rheinland, der um die Mitte des Jahrhunderts nach Italien abwanderte. Seine Laufbahn kann anhand von ca. 20 Handschriften rekonstruiert werden, unter denen sich besonders viele Haggadot befinden. Besonders zu erwähnen ist die sogenannte Londoner Haggada (BL, Add. 14762), von ca. 1460. Der Auszug der Kinder Israels aus Ägypten und ihre Verfolgung durch das pharaonische Heer zeigt besonders deutlich, wie sehr Joel sich den Stil der Italienischen Malerei angeeignet hat. Die Betrachtung von Joel’s Werk führt bereits auf den frühneuzeitlichen Buchdruck hin. Von besonderem Interesse ist die handgezeichnete Kopie einer Bilderbibel mit Holzschnitten zum gesamten Pentateuch. Das Original ist nicht erhalten, kann aber dem Venezianischen Künstler Moses dal Castellazzo zugeordnet werden. Dal Castelazzo verwendete eine große Fülle von Vorlagen, sowohl christlicher als auch jüdischer Herkunft. Zahlreiche seiner Darstellungen verarbeiten jüdisches Legendenmaterial. Die älteste aschkenasische Pesachhaggada wurde 1526 in Prag von Gerschon Kohen gedruckt, gefolgt 1560 von der sogenannten Mantua Haggada, und 1609 von der venezianischen Haggada. Im 17. Jh. entstand die Haggada von Amsterdam, einem neuen Zentrum des jüdischen Buchdrucks. Während die älteren gedruckten Haggadot mit Holzschnitten ausgestattet waren, enthält die Amsterdamer Haggada eine Serie von Kupferstichen. Sie wurden von einem Konvertiten, einem ehemaligen Priester hergestellt, der Vorlagen des Matthäus Merian verarbeitete. Im 18. Jh. entwickelte sich eine neuerliche Tradition handgeschriebener und bemalter Pesachhaggadot, die von Hofjuden in Auftrag gegeben wurden. Die Schreiber und Maler kamen vorwiegend aus Wien und Mähren; zu den bedeutendsten unter ihnen gehöre Josef ben David aus Leipnitz, der in zahlreichen deutschen Städten eine große Klientel versorgen konnte. Echos dieser Tradition können bis nach Norddeutschland, nach Altona verfolgt werden. (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:525990
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Illuminierte und künstlerisch interessante Bibeldrucke
Zwei Teile: 1) Überblick über die Problematik des frühen hebräischen Buchdrucks; 2) Illuminierte Handschriften der Barockzeit. Siehe: Jüdische Barockmalerei http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474484 1) Überblick über die Problematik des... mehr anzeigen
Zwei Teile: 1) Überblick über die Problematik des frühen hebräischen Buchdrucks; 2) Illuminierte Handschriften der Barockzeit. Siehe: Jüdische Barockmalerei http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474484 1) Überblick über die Problematik des frühen hebräischen Buchdrucks Im Bereich des heutigen Deutschland war es nicht erlaubt, jüdische Druckwerkstätten zu errichten. Die frühesten Werkstätten entstanden in Italien: Reggio Calabria (1475); Piove di Sacco (1475); Mantua 1476–77) Das Handwerk des hebräischen Drucks entwickelte sich aus dem Schreiberhandwerk Familie Soncino: aus Soncino bei Cremona – erste vollständige gedruckte hebräische Bibel (1485–88); Gesetzeswerke. Holzschnittrahmen als Verzierung Moses dal Castellazzo: Porträtmaler der Sforza in Mailand und Gonzaga in Mantua fertigt 1521 eine Blockbuch-Bilderbibel an. Von dieser sind nur einige Fragmente erhalten, aber auch eine handschriftliche Kopie. Die Bildvorlagen stammen aus christlichen Bilderbibeln, jüdischen Handschriften, und christlichen Frühdrucken Aus dem 16. Jh. sind zwei gedruckte Haggadot mit Holzschnittbildern: Prager Haggadah, 1526; Mantua Haggada, 1560. Im frühen 17. Jh. (1609) folgt die Venezianische Haggadah und 1695 die Amsterdamer Haggadah mit Kupferstichen, die eine Bilderserie von Matthäus Merian als Vorlage verwenden. 2) Illuminierte Handschriften der Barockzeit. Siehe: http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:474484 (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:525993
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Jüdische Buchmalerei im mittelalterlichen Deutschland
Kurzer Abriss der Geschichte des aschkenasischen Judentums Spätantike Ansätze figürlicher jüdischer Malerei; seit dem 6. Jh. Rückbesinnung auf das jüdische Bilderverbot. Im Gebiet des späteren Deutschland sind Riesenbibeln beliebt. Die frühe... mehr anzeigen
Kurzer Abriss der Geschichte des aschkenasischen Judentums Spätantike Ansätze figürlicher jüdischer Malerei; seit dem 6. Jh. Rückbesinnung auf das jüdische Bilderverbot. Im Gebiet des späteren Deutschland sind Riesenbibeln beliebt. Die frühe hebräische Handschriftenproduktion orientiert sich an dieser Mode. Seit dem 13. Jh. wird die christliche Handschriftenmalerei in städtischen Laienwerkstätten geübt, wodurch Juden leichter Zugang zu Modellen gewinnen. Christliche Bücher als Pfänder bei jüdischen Geldverleihern Biblisches Bilderverbot und Auseinandersetzungen mit der menschlichen Figur (vgl. Vortrag „Bilder zur Bibel im Judentum“); Polemik gegen figürliche Bilder seitens einiger rabbinischer Autoritäten Zu den frühesten Zeugnissen der aschkenasischen Handschriftentradition gehört die Aschkenasische Bibel in der Biblioteca Ambrosiana (vgl. Vortrag "Bilder zur Bibel im Judentum"): Genesisinitiale (Sündenfall): Adam und Eva sind mit verdeckten Gesichtern, bzw. von hinten dargestellt. Am Ende des Pentateuch ausführlichere Darstellungen zum Buch Ruth, sowie der Gerechten beim endzeitlichen Mahl (Verzehrung der messianischen Tiere Behemot, Leviathan und Ziz). Raschikommentar in München – älteste datiert Handschrift mit Illustrationen, Würzburg 1233 (Besuch der drei Engel bei Abraham) – die Ikonographie dieses Raschi-Kommentares ist untypisch, da sonst in diesen Texten nur Skizzen des Tempelplans zu finden sind Regensburger Pentateuch (vgl. Vortrag "Bilder zur Bibel im Judentum"). Übergabe der Tora am Sinai – auf die rabbinische Kommentarliteratur zurückzuführen ist die Tatsache, dass der Berg über das Volk gestülpt; Esthergeschichte; Hiobsgeschichte; Tempelgeräte (Aaron im Hohenpriestergewand entzündet die Menora) Frage, ob der Regensburger Pentateuch von christlichen (Robert Suckale) oder jüdischen Malern illuminiert wurde. Die enge Verwandtschaft zur rabbinischen Kommentarliteratur lässt auf jüdische Maler schließen. Mikrographie (massora figurata): in Bereich des heutigen Deutschland besonders beliebt. Schubert meint, dass die Mikrographie ebenfalls mit der Umgehung des Bilderverbotes zu tun hat. Vatikanische Bibel mit mikrographischer Jagdszene; Pentateuch in London Eine Reihe von Machsorhandschriften: Worms Machsor aus Würzburg (1272, Darstellung zum "Großen Schabbat" mit dem Motiv der göttlichen Liebe als Paar), Zu Pesach ist mitunter eine Sedermahlzeit dargestellt (Worms Machsor, Dresdner Machsor) Darstellungen zu Schawuot im Dresdner Machsor und Worms Machsor Leipziger Machsor: Bereitung der Matzot und Verfolgung der Israeliten vor Pesach, Übergabe der Tora zu Schawuot, Schofarbläser und Bindung des Isaak zum Neujahrsfest, Abraham im Feuerofen Nimrods zu Yom Kippur Werkstatt des Schreibers Hayyim am Oberrhein: Schockenbibel, dreibändiges Machsor, Pentateuch des Duke of Sussex Codex des Hebraisten Reuchlin (15. Jh.) De Castro Pentateuch Koburg Pentateuch (Überlegungen, ob diese Handschrift aus Koburg stammt) Aschkenasische Haggadot: Vogelkopf-Haggada (möglicherweise vom gleichen Schreiber wie das Leipziger Machsor kopiert) mit verschiedenen rituellen Darstellungen: Sedermahl, Brot der Armut, Verzehren des Bitterkrauts; textverbundene Szenen, biblische Szenen: Verfolgung der Israeliten durch die Ägypter (diese führen eine Standarte mit dem Habsburger Adler mit sich, möglicherweise ein Hinweis auf die Verfolgung Meirs von Rothenburg durch Rudolf von Habsburg). Spätere Haggadot, wie die Zweite Nürnberger Haggada und die Yahuda Haggada besitzen besonders ausführliche Zyklen (Bereitung der Matzot, Säuberung von Gesäuertem, Brot der Armut; ausführliche Serien biblischer Szenen chronologisch dem Bibeltext folgend. Diese Illustrationen sind der rabbinischen Kommentarliteratur stark verpflichtet (z. B. Joseph als Vizekönig Pharaos auf einem Pferd reitend, Kindheitsgeschichte des Moses, wo die Pharaonentochter mit übernatürlich ausgestrecktem Arm gezeigt ist; Zippora verpflegt Moses in der Gefangenschaft; Rettung des Moses vor dem Tod auf dem Weg nach Ägypten und Beschneidung seines Sohens). Die Verankerung dieser Szenen in der Midraschliteratur weisen wieder auf mögliche frühere jüdische Vorlagen hin (bezieht sich auf David Kaufmann, der berichtet, dass Johann Christoph Wagenseil das Fragment einer jüdischen illustrierten Handschrift gesehen habe) Diese Haggadaillustrationen dienen der Erbauung und Unterhaltung von Frauen und Kindern während der Verlesung der Haggada zum Sederfest. (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:525989
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Bilder zu Ursula Schuberts Vorlesung: Haggada
Dazugehöriges Textmaterial: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472602 Diese Linksammlung wurde vom Center for Jewish Art an der Hebrew University in Jerusalem erstellt und beruht auf den ‚Ursula and Kurt Schubert Archives for Hebrew... mehr anzeigen
Dazugehöriges Textmaterial: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472602 Diese Linksammlung wurde vom Center for Jewish Art an der Hebrew University in Jerusalem erstellt und beruht auf den ‚Ursula and Kurt Schubert Archives for Hebrew Illustrated Manuscripts‘. Sie bietet Verweise zu Bildern der in der Vorlesung von Ursula Schubert besprochenen Darstellungen. Sofern relevante Bilder in den Beständen der ‚Archives‘ verfügbar sind, enthält die Sammlung den entsprechenden Link.
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Bilder zu Ursula Schuberts Vorlesung: Drei Vorträge an der Humboldt Universität, Berlin
Dazugehöriges Textmaterial: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472446 Diese Linksammlung wurde vom Center for Jewish Art an der Hebrew University in Jerusalem erstellt und beruht auf den ‚Ursula and Kurt Schubert Archives for Hebrew... mehr anzeigen
Dazugehöriges Textmaterial: https://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472446 Diese Linksammlung wurde vom Center for Jewish Art an der Hebrew University in Jerusalem erstellt und beruht auf den ‚Ursula and Kurt Schubert Archives for Hebrew Illustrated Manuscripts‘. Sie bietet Verweise zu Bildern der im Material von Ursula Schubert besprochenen Darstellungen. Sofern relevante Bilder in den Beständen der ‚Archives‘ verfügbar sind, enthält die Sammlung den entsprechenden Link.
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Einweihung Studentenhaus in Floridsdorf, 1969
Kurt Schubert (zweiter von rechts sitzend; rechts neben Schubert Prälat Karl Strobl, Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde und Kardinal Franz König) mehr anzeigen
Kurt Schubert (zweiter von rechts sitzend; rechts neben Schubert Prälat Karl Strobl, Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde und Kardinal Franz König)
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Der Einfluss der jüdischen Malerei auf die frühchristliche Kunst
Die Frage des Einflusses der jüdischen Malerei auf die frühchristliche Kunst (Siehe: Christliche-jüdische Begegnungen in der Kunst http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472218) wurde mit der Entdeckung der Synagoge von Dura Europos und ihrer... mehr anzeigen
Die Frage des Einflusses der jüdischen Malerei auf die frühchristliche Kunst (Siehe: Christliche-jüdische Begegnungen in der Kunst http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:472218) wurde mit der Entdeckung der Synagoge von Dura Europos und ihrer Wandmalereien (244 n.u.Z.) spruchreif Zuvor herrschte allgemein die Annahme, dass das biblische Bilderverbot im Judentum bindend war Biblische Beschreibung der künstlerischen Ausstattung des Tempels Illuminierte hebräische Handschriften deren Bilddekor auf spätantike Vorlagen zurückgreift Rabbinische Texte, die sich mit der Frage der darstellenden Kunst auseinandersetzten, lassen darauf schließen, dass die Wandmalereien von Dura Europos nicht ein Einzelfall waren Annahme, dass die jüdische Kunst in das 2. Jh. n.u.Z. zurückgreift und in einer der großen Metropolen entstand, wo Juden mit der hellenistischen Kultur in Kontakt kamen (Antiochia) Beobachtung, dass einige Bildthemen der Synagoge in der späteren christlichen Kunst zurückkehren, wobei festzuhalten ist, dass die Synagoge selbst ja nur elf Jahre in dieser Form existierte Einige der Bildformulierungen sind nicht monumental komponiert, sondern scheinen der Textillustration entlehnt zu sein Katakombe an der Via Latina (4. Jh.) mit zahlreichen biblischen (alttestamentlichen) Darstellungen steht in starkem Kontrast zu der sonst üblichen Katakombenmalereien, die auf Erlösungsszenen konzentriert sind; diese stehen mit der Totenliturgie in Zusammenhang Die Malereien der Katakombe an der Via Latina, hingegen, sind wesentlich narrativer und vielseitiger und weisen außerdem ikonographische Elemente auf, die der jüdischen Bibelexegese (Midraschliteratur) entlehnt sind; in ihren Kompositionen erinnern einige dieser Bilder an Parallelen in der Synagoge von Dura Europos (Jakobs Traum in Bethel), treten dann allerdings später auch in der christlichen Kunst wieder auf (Antependium von Salerno, Jakobs Traum in Bethel, c. 1100; Mosaik in der Kathedrale von Monreale in Sizilien, Ende des 12. Jh., Alba Bibel, Kastilien, 15. Jh.) Aussetzung und Auffindung des Mosesknaben in der Synagoge von Dura Europos im Vergleich mit der Katakombe an der Via Latina: hier haben sich zwei unterschiedliche Bildformulierungen erhalten, die beide aus der jüdischen Bibelauslegung greifen. Außerdem bedient sich die Ikonographie der Synagoge auch der hellenistischen Bildsprache Parallelen dieser Szenenfolge finden sich später auch im Ashburnham Pentateuch (7. Jh. [Anm: ins 6. Jh. Zu datieren]); in byzantinischen Oktateuchhandschriften (z. B. Vatican, gr. 746 und 747, 11. Jh.) Echos dieser Ikonographie treten später auch in der Haggada Illustration auf (Goldene Haggada, Auffindung des Mosesknaben, ca. 1320) Auszug aus Ägypten und Durchzug durch das Schilfmeer, Synagoge von Dura Europos im Vergleich mit dem Durchzug durch das Schilfmeer in der Katakombe an der Via Latina Besondere Deutungsschwierigkeiten zeigen sich in der Darstellung der Israeliten am Sinai in der Katakombe an der Via Latina. Versuch einer Deutung vor dem Hintergrund der rabbinischen Exegese, die den Sinai, als Ort der Gottesoffenbarung mit dem Tempelberg gleichsetzt; in der Darstellung ist in der Sinaiszene ein Tempelgebäude zu sehen; diese Szene wurde in einem späteren cubiculum der Katakombe wiederholt dargestellt, wo man allerdings den ursprünglichen Bildinhalt nicht mehr verstand und die Ikonographie in eine Erweckung des Lazarus umdeutete, wobei das Tempelgebäude als Grab interpretiert wurde Spätere christliche Vergleichsbeispiele: Israeliten am Sinai in einer Wandmalerei in der Nekropole von el-Bagawat, Oberägypten, 4. Jh.; byzantinische Handschriften, z. B. vat. gr. reg. 1; Ashburnham Pentateuch; karolingische Bibel von Grandval Moutier, 9. Jh. (Autorin: Katrin Kogman-Appel) Das dazugehörige Bildmaterial, welches vom Center of Jewish Art (Hebrew University, Jerusalem) zusammengestellt wurde findet sich unter: http://phaidra.univie.ac.at/detail_object/o:524557
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